Halbzeit bei der Präsentation der IBA Stadtumbau 2010: Zeit für eine Zwischenbilanz
Halbzeit im Präsentationsjahr der Internationalen Bauausstellung Stadtumbau 2010. Die Magdeburger IBA-Ausstellung haben sich seit dem 20.04.2010 bereits über 5.000 Besucher mit großem Zuspruch angesehen. Aber was ist bereits geschehen und was ist in der folgenden Zeit noch zu erwarten? Ein Zwischenstand nach drei Monaten Präsentationszeit.
Nach gut sieben Jahren IBA in Magdeburg wird deutlich: Die IBA Stadtumbau hat Magdeburg eine Menge gebracht. Nach Denkfabrik im Wissenschaftshafen, Bastion Cleve und Schleinuferbrücke, Entwicklung Elbbahnhof und Lesezeichen Salbke folgen weitere Höhepunkte in der Stadtentwicklung an der Elbe.
Schauplatz Wissenschaftshafen: Die für 9 Millionen Euro bereits Ende 2007 eröffnete Denkfabrik, das Virtuelle Trainingszentrum VDTC und das neue Elbe-Office prägen heute den südlichen Bereich des ehemaligen Handelshafens. Noch in diesem Jahr wird die Werner-Heisenberg-Straße ausgebaut, um die Erschließung des Gebietes voranzubringen. Ein Investor hat die Absicht, in den beiden großen leerstehenden Getreidespeichern auf der Hafenhalbinsel 200 hochwertige Wohnungen auszubauen.
Enorm wichtige Impulse hat die IBA für die Altstadt als zweiten großen IBA-Schauplatz ausgelöst. Das Motto, die Stadt näher an den Fluss zu bringen, trägt jetzt und in den nächsten Jahren erst richtig Früchte. Vorangegangen war die Stadt mit dem Bau der Fußgängerbrücke am Schleinufer und der Ausgrabung der Bastion Cleve sowie dem Umlegungsverfahrens auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände. Hinzu kommen die Sitztreppen am Flussufer, der neue Platz an der Elbe am Elbbahnhof und der zugehörige Elbbalkon.
Das Elbbahnhofsprojekt wird immer mehr zu einem Renner - dank zielgerichteter städtischer Erschließung, Landesförderung und privater Investoren, die das Gelände Stück für Stück bebauen - ein neues Stadtquartier an der Elbe entsteht. Im IBA-Jahr 2010 kam die Bautätigkeit so richtig in Schwung. Auf der Ex-Eisenbahnbrache sind insgesamt über 600 Wohnungen geplant. Gut ein Dutzend Gebäudesind in Planung bzw. im Bau. 2012/2013 soll auch noch der Trümmerschutthügel nördlich des Kavalliers Scharnhorst abgetragen werden. Das Akkumulatorenhaus an der Hubbrücke soll in den Ausbau eines Cafés einbezogen werden.
Auch am Platz am Elbbahnhof geht es in großen Schritten voran: Voraussichtlich am 26. August wird das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Elbe eröffnet. Zeitgleich soll das beliebte Kunstwerk "Zeitzähler" von Gloria Friedmann wieder den Platz zieren. Es war aufgrund von Vandalismusschäden wegen notwendiger Reparaturarbeiten eingelagert gewesen. Mit der Hauseröffnung wird Leben und damit auch mehr öffentliche Kontrolle einziehen.
Am 13. August wird außerdem der wiederhergestellte Teich im Klosterbergegarten offiziell übergeben. Für rund 330.000 Euro wurde der denkmalgeschützte Park nahe der Elbe nach Lennéschem Vorbild gestaltet. Der Zaun, der bisher das vom Grundwasser aufgeweichte Ufer schützte, wird entfernt.
Weniger erfolgreich aus unterschiedlichsten Gründen ist die Entwicklung im Süden Magdeburgs verlaufen. Die Industriebrachen auf dem dritten IBA-Schauplatz Südost bekommt die Stadt unter anderem wegen der komplizierten Besitzverhältnisse und divergierender Interessen nicht so zügig wie gedacht in den Griff. Doch Projekte wie das Lesezeichen Salbke, das entstehende Lapidarium an der Salbker Kirche und das Projekt Bürgerhaus Alte Schule Salbke machen Hoffnung. Der Salbker Wasserturm soll erhalten werden, die Kaufverhandlungen für das Gelände laufen derzeit.
Weiterhin soll der Kern von Salbke als Sanierungsgebiet im Rahmen eines vereinfachten Sanierungsverfahrens gefördert werden.
Auch nach dem offiziellen Ende der IBA Stadtumbau 2010 wird also noch eine Menge an der Elbe geschehen...